Samstag, 15. September 2007

Belishs Garten - Lilian Noetzel

Belishs Garten ist der erste Roman von Lilian Noetzel. Die 44jährige Autorin studierte nach der Ausbildung zur Weberin Literatur und Rhethorik. Aufgewachsen ist sie in einer deutsch-iranischen Familie und lebt mit ihrer Familie in Tübingen.

Klappentext:
Die ungewöhnliche Liebeserklärung des stummen Kalligraphen
"Belishs Garten" erzählt die sehnsuchtsvolle Geschichte von Manour, dem stummen Kalligraphen aus Persien. Manour ist nach Paris gekommen, um den wohlhabenden Belish zu treffen und für ihn zu arbeiten. Doch dann verliebt er sich in dessen bezaubernde Tochter, die kurz vor ihrer Hochzeit steht. - Voller Poesie beschreibt Lilian Noetzel in ihrem Debütroman die Unmöglichkeit einer Liebe zwischen zwei Menschen, die ihrer Bestimmung zu entgehen versuchen.


Eigene Gedanken:
Schon nach wenigen Seiten war ich sicher, daß ich dieses Buch lieben würde. So eine behutsame, leise, bildhafte und kraftvolle poetische Sprache habe ich wohl bisher in noch keinem anderen Buch gefunden. Jeder Satz ist ein Genuß und viele Zeilen wie ein Gedicht, obwohl doch ohne die dafür typische Form geschrieben.

Äußere Beschreibungen - z.B. des ersten Besuches von Manour bei Belish oder des Stadtviertels, in dem Manours Wohnung liegt - wechseln mit inneren Beschreibungen und Gedanken ab. Beides ist gleichermaßen detailpoetisch geschrieben, ohne dabei überladen zu wirken. Die Sprache muß für diese Geschichte einfach so sein. Nur dadurch wirkt sie so zart und berührend.

Als Kalligraph hat Manour, der stumm geboren wurde, gelernt, daß ein Punkt das kleinste Zeichen ist, das man schreiben kann. "Ein Punkt ist ein kleines Zeichen, kleiner, als Schicksale sonst Zeichen hinterlassen. Er nimmt fast keinen Platz ein." (S.7) "Ich habe Punkte immer gemocht, sie sind das Augenzwinkern eines Schriftzugs." (S.8)
Wenn man die Schreibfeder aufs Papier setzt, so der alte Lehrer von Manour, entsteht ein Punkt und aus diesem Punkt entwickeln sich die Buchstaben, die je nach gewählter Schrift aussehen wie Vögel, die über das Papier schreiten, wie Enten, die watscheln oder wie fliegende Schmetterlinge...

In Belishs Garten blühen Rosen, es gibt einen inneren und einen äußeren Garten und Wege, die alle zu einem Mittelpunkt führen. - In Belishs Haus gibt es Bilder, kleine gemalte Kunstwerke, zu denen Manour eine Geschichte schreiben soll, als Geschenk zur Hochzeit von Belishs Tochter, die unumstößlich festgelegt wurde auf einen Tag, für den die Zeichen des Himmels günstig stehen.
Doch Manour weiß nicht, was er schreiben soll. Er weiß nur, daß er Nuriye wiedersehen muß und daß dieser Wunsch aussichtslos ist. Denn eine Muslima, zumal wenn sie verlobt ist, darf sich mit einem unverheirateten Mann - und schon gar nicht allein - nicht treffen.
So beginnt Manour zu schreiben, was ihm sein Herz eingibt...


Ich hoffe, ich habe nicht zuviel erzählt. Aber doch so viel, daß ihr Lust bekommt auf dieses Buch. Lest es, es lohnt sich unbedingt. Am liebsten würde ich es an ganz viele Menschen verschenken, weil es so zauberhaft ist.

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Einmal nur den Himmel berühren

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