typisch - jüdisches Museum, Berlin
Sie sind gut, diese Mahnmale gegen Unrecht.
Geschichte und Geschichten an Wänden entlang präsentiert, gesammelt, auf Leinwand gezogen, mit Musik unterlegt. Bildschirme und Kopfhörer begleiten den Gang durch Jahrhunderte. Namenlose und namhafte Persönlichkeiten reihen sich aneinander, in Regal und Vitrine. - Bitte nicht berühren. Aber es berührt. Und das soll so sein.
Eine Bank - Atemholen mitten in Beklemmung und ohnmächtiger Neugierde. Was war? Wie konnte es geschehen? Damals. Und heute?!
Und so vertiefe ich mich ins zeitlose, weil immer während andauernde Unrecht. Halte inne, mitten im Lesen und schäme mich meines Gaffens, des gewollten, herbeigeführten Eindringens in private Briefe, Liebesgeständnisse, in schmerzliche Abschiede und menschenunwürdige Abgründe.
Es ist gut, daß es sie gibt, diese Museen und Ausstellungen, die das Erinnern nicht verstummen lassen.
Und doch wünsche ich mir in einer Welt zu leben, in denen sie überflüssig wären. Weil nicht länger unterschieden würde nach Rasse und Religion. Wo es niemand mehr lernt, was typisch ist - schwarz oder weiß, Mann oder Frau. Wo es höchstens noch heißt: typisch Mensch.
Doch bis dahin werden wir sie brauchen, die Orte gegen das Vergessen, gegen das Schweigen. Auch wenn uns das Leid schweigsam macht.
Und nur ganz leise in mir die Frage, ob Ausstellungen dieser Art nicht manchmal selbst durch ihre Präsenz das Wissen um die Unterschiede (welche eigentlich?) am Leben erhalten? Weil man mehr sieht von dem, was trennt - als von dem, was uns eint in unserem Menschsein. Und so könnten sie sich letztlich gegen sich selbst wenden, als Mahnmale gegen das Vergessen. Das wäre sehr schade, ja schlimm.
Sonderausstellung typisch - im jüdischen Museum Berlin
Dauerausstellung
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Geschichte und Geschichten an Wänden entlang präsentiert, gesammelt, auf Leinwand gezogen, mit Musik unterlegt. Bildschirme und Kopfhörer begleiten den Gang durch Jahrhunderte. Namenlose und namhafte Persönlichkeiten reihen sich aneinander, in Regal und Vitrine. - Bitte nicht berühren. Aber es berührt. Und das soll so sein.
Eine Bank - Atemholen mitten in Beklemmung und ohnmächtiger Neugierde. Was war? Wie konnte es geschehen? Damals. Und heute?!
Und so vertiefe ich mich ins zeitlose, weil immer während andauernde Unrecht. Halte inne, mitten im Lesen und schäme mich meines Gaffens, des gewollten, herbeigeführten Eindringens in private Briefe, Liebesgeständnisse, in schmerzliche Abschiede und menschenunwürdige Abgründe.
Es ist gut, daß es sie gibt, diese Museen und Ausstellungen, die das Erinnern nicht verstummen lassen.
Und doch wünsche ich mir in einer Welt zu leben, in denen sie überflüssig wären. Weil nicht länger unterschieden würde nach Rasse und Religion. Wo es niemand mehr lernt, was typisch ist - schwarz oder weiß, Mann oder Frau. Wo es höchstens noch heißt: typisch Mensch.
Doch bis dahin werden wir sie brauchen, die Orte gegen das Vergessen, gegen das Schweigen. Auch wenn uns das Leid schweigsam macht.
Und nur ganz leise in mir die Frage, ob Ausstellungen dieser Art nicht manchmal selbst durch ihre Präsenz das Wissen um die Unterschiede (welche eigentlich?) am Leben erhalten? Weil man mehr sieht von dem, was trennt - als von dem, was uns eint in unserem Menschsein. Und so könnten sie sich letztlich gegen sich selbst wenden, als Mahnmale gegen das Vergessen. Das wäre sehr schade, ja schlimm.
Sonderausstellung typisch - im jüdischen Museum Berlin
Dauerausstellung
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claire.delalune - 23. Mär, 13:36
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