Dienstag, 19. Juni 2007

Fred Vargas - Der vierzehnte Sten

Ich hab das Buch bereits wieder zurückgebracht in die Bibliothek, aber gerade den Auftrag an meinen Mann gegeben, mir ein neues von der Autorin mitzubringen.

Fred Vargas ist Französin, Archäologin und sie ist Krimiautorin. Eine sehr gute Krimiautorin.
Zumindest wage ich es, dies nach dem Lesen von Der vierzehnte Stein zu behaupten. - Ganz allein stehe ich damit nicht, denn sie bekam den 1. Platz des Deutschen Krimi Preises 2004 International für ihren Krimi Fliehe weit und schnell, dem Vorgängerband zu Der vierzehnte Stein. -

Der vierzehnte Stein ist ein Band aus einer Reihe um den Kommissar Adamsberg - ein Einzelkämpfer, der sich am liebsten auf sich und seine Intuition verläßt. Damit feiert er überraschende Erfolge, die ihm sowohl Anerkennung als auch Neider einbringen.
Diesmal kommt Adamsberg jedoch in Situationen, wo ihm seine Intuition allein nicht mehr weiterhilft. Er ist plötzlich angewiesen auf Hilfe und Unterstützung von anderen und es fällt ihm schwer, sich darauf einzulassen.

Die Sprache von Fred Vargas ist poetisch, aber ohne Schnörkel, Facettenreich und doch eindeutig. Sie schreibt klar, dabei bildhaft und äußerst spannend. Und auch für das, was anfangs absolut unglaubwürdig scheint (ja, den Kommissar selbst unglaubwürdig erscheinen läßt) findet sie im Verlauf der Erzählung überraschend logische Erklärungen.


Zum Inhalt könnt ihr Näheres lesen, wenn ihr der 2. Verlinkung oben folgt.

Nur kurz daher:
Es geht um Mord, genauer um Morde, die für Adamsberg in offensichtlichem Zusammenhang stehen. Allerdings steht er mit dieser Meinung allein. Verknüpft damit sind Erinnerungen an seine Jugendzeit und eine erfolglose Jagd auf den vermeintlichen Mörder. Nach 15 Jahren stößt Adamsberg auf eine neue Spur. Und während er diese verfolgt wird er unversehens selbst zum Gejagden.

Unter dem ersten Link findet ihr mehr zur Autorin und zu ihren weiteren Werken.

Montag, 11. Juni 2007

viele Frühdienste

mache ich zur Zeit, weil ich sonst nicht auf meine Stunden komme. Es sind nur wenige Tage, an denen ich auch mal nachmittags arbeite. Und so muß ich halt oft früh ran.
Da aber mein innerer Rhythmus so ganz anders ist (bin eher ein Nachtmensch als ein Frühaufsteher), spüre ich, daß ich immer müder und erschöpfter werde. Den fehlenden Schlaf kann ich auch an meinen frei-Tagen nicht wirklich nachholen. Schlafe ich da morgens länger, bin ich nach dem Aufstehen "wie bematscht" oder habe Kopfschmerzen. Und abends schlafe ich nicht ein - wodurch mir am nächsten Morgen wieder eine Menge Schlaf fehlt.

Mir gefällt meine Arbeit. Ich mache sie nach wie vor sehr gerne. Aber die Arbeitszeit schlaucht mich, je länger je mehr. Sogar die Kollegen bedauern mich wegen der vielen Frühdienste.

Ich überlege, ob ich beim nächsten Gespräch mit meinem Chef nicht noch mal anspreche, daß ich auch mehr Nachmittagsdienste machen will. Bisher mache ich wegen der Kinder nicht so viel. Auch wenn sie nicht mehr so klein sind, aufgrund bestimmter Erfahrungen lasse ich sie nicht gern stundenlang allein. Da mein Spätdienst bis 20 oder 21 Uhr ginge und mein Mann auch nicht vorher zu Hause ist, wären sie wirklich lange allein.

Trotzdem - versuchen muß ich es wohl. Es ist auf Dauer ja sogar ungesund, immer gegen den inneren (Bio)Rhythmus zu leben.

Donnerstag, 24. Mai 2007

die woche

ist zwar noch nicht ganz rum, aber sie war schon gefüllt, dass es für länger als eine woche reichen würde. mir kommts jedenfalls so vor.

montag -> krankenhaus mit tochter, verdacht auf/ ausschluß von hirnhautentzündung (zum glück nicht bestätigt)

dienstag -> halb fünf aufstehen, zur arbeit gehen, nach der arbeit in krankenhaus - bei tochter besteht jetzt verdacht auf blinddarmentzündung. die chirurgen schauen regelmäßig vorbei, entscheiden jedoch, nicht zu operieren - abends relativ erleichtert nach hause

mittwoch -> halb fünf aufstehen, zur arbeit gehen, nach der arbeit der versuch, ein wenig schlaf nachzuholen, was nicht wirklich funktioniert, (mit telefon neben dem kopfkissen schläft mutter nicht wirklich gut), noch grad abwarten, dass sohn aus der schule kommt. etwas zeit für ihn haben. dann zur tochter ins krankenhaus. am abend unverhofft die gute nachricht, dass sie mit nach hause darf. diagnose letztendlich: ungewöhnlich verlaufender magen-darm-infekt. erleichterung, dass es doch relativ glimpflich abgelaufen ist.

donnerstag -> ein ganz normaler tag eigentlich. wäre da nicht das enorme schlafbedürfnis und starke kopfschmerzen. wohl durch anspannung und das schwüle wetter.
am nachmittag arbeit, einkauf. jetzt zu hause - liegengebliebene dinge aufarbeiten.
der abend brachte abkühlung, gut nach der hitze. auch wenn die wenigen, großen regentropfen schon fast vollständig wieder getrocknet sind. die luft ist kühl und sauber. angenehm.

Montag, 21. Mai 2007

buntschatten und fledermäuse - axel brauns

Mich hat dies Buch von Anfang an gefesselt. Allein schon der außergewöhnlichen Sprache wegen ist es ein Lesegenuß.

Man begegnet Buntschatten - Menschen, die es gut mit Axel meinen, deren Stimme Klang besitzt und Fledermäusen, die ihm Unverständnis entgegen bringen, mit ihren schrillen Stimmen Geräusch verursachen, das für seine Ohren bedrohlich ist.

Ich lernte den Unterschied zwischen Lippenlärm, Geräusch, Klang und Bedeutung verstehen. Seine ganze Wahrnehmung ist anders als bei einem nicht-autistischen Menschen.
So ist z.B. Schmerz für Axel nicht nur ein unverständliches Wort, er kennt auch das Gefühl nicht. Für ihn ist es sogar eine Freude, wenn er "Anwesenheit" in seinem Fuß spürt...
Wichtige Beschäftigungen sind "lichteln" und "wischeln", wodurch Muster entstehen, die "ihre Belohnung in sich selbst fanden".
Immer wieder geschieht, was er ausdrückt als ein "die Augenblicke verschmolzen. Die Zeit ertaubte."

Im Alter von zwei Jahren zog er sich in seine eigene Welt zurück, wurde sich selbst genug. Seine "Lippen ermüdeten, die Silben verdorrten, wurden zu Staub". Mühsam erst lernt er mit Hilfe einer Sprachtherapeutin wieder Laute und Worte zu formen.

Berührend fand ich das stete Bemühen, das Unverständliche, Andersartige seiner Umwelt zu verstehen. Dort, wo es ihm nicht gelingt (was überwiegend der Fall ist) lernt er zu akzeptieren, nachzuahmen, sich anzupassen.
Erstaunlich ist es, dass die vielen Widrigkeiten der unverständlichen Umgebung ihn nicht zerbrechen, sondern er an den Herausforderungen und Niederlagen wächst und reift. Dennoch: Je älter er wird, desto mehr fällt ihm seine Andersartigkeit auf, desto sehnlicher wünscht er sich, "vollständig" zu sein.

Irgendwann stellt er fest, daß er alles, was er weiß, auswendig gelernt hat. "Alle Herausforderungen meines Lebens hatte ich gemeistert, nur an einer Aufgabe war ich gescheitert: Gefühle kann man nicht auswendig lernen." (Seite 374)

Die Unterstützung (fast dachte ich manchmal Ignoranz seiner Eltern, besonders der Mutter, seinem Autismus gegenüber) bringt ihn aufs Gymnasium, wo er sein Abitur macht. Er studiert BWL und Jura (beide Studien bewußt begonnen und abgebrochen) und wird Schriftsteller.
Für einen Auszug aus "Buntschatten und Fledermäuse" gewann er den Förderpreis der Stadt Hamburg (seine Heimatstadt) 2000.

Von Axel Brauns gibt es inzwischen zwei weitere Bücher:
Kraniche und Klopfer (Roman)
Tag der Jagd (Krimi)



PS: Am liebsten würde ich euch ganze Passagen aus diesem Buch zitieren, manche Formulierungen sind so wunderbar, sie zergehen wie Besee (Baiser) - Axels Lieblingsgebäck in Kindertagen - auf der Zunge. Aber ein bißchen was muß ja für euch noch zum Entdecken übrig bleiben...

Fazit: Absolut empfehlenswert! (Und nicht nur dann, wenn man sich für die Welt eines Autisten interessiert.)

Dienstag, 8. Mai 2007

Regentag

Endlich regnet es - alle sind froh und ich im Grunde auch.
Und doch auch wieder nicht. Nach der langen Wärmezeit habe ich mich an die höheren Temperaturen gewöhnt und als alte Frostbeule haben mich die niedrigen Temperaturen sozusagen "kalt erwischt". Ich mußte mir eine Jacke anziehen daheim und habe tatsächlich überlegt, ob ich die Heizung wieder anstelle.

Trotzdem ist der Regen gut und wichtig. Für die Jahreszeit war es einfach viel zu trocken und daß um diese Zeit die Flußpegel sinken ist nicht normal.

Was ich am Regen mag: Die Luft ist hinterher wieder sauber. Auch die Allergenbelastung sinkt wieder, das tut der Heuschnupfengeplagten Nase gut. Mir kam heute Nachmittag der Gedanke an "gewaschene Luft" und dann entstand dies Gedicht.

Mein Buch


Einmal nur den Himmel berühren

nähere Infos, Bestellungen bitte per Mail an claire punkt delalune ät arcor punkt de

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