Das unterstütze ich
ihr auch?
In meinen Raumwelten steht es schon länger, aber hier bei twoday konnte ich es immer nicht eintragen. Nun hoffe ich, dass es jetzt gelingt und von vielen Menschen gelesen und unterstützt wird.
Menschen mit Lernbehinderung möchten nicht länger "geistig behindert" genannt werden, sondern als "Mensch mit Lernschwierigkeit" bezeichnet werden.
Ganz nach dem Motto: Wir sind nicht behindert, wir werden behindert.
Herr Göthling hat hier erklärt, warum das für ihn so ist. Und an dieser Stelle geht es zur Unterschriftensammlung.
Seid ihr dabei?
Mich erinnert dies Schreiben an ein Buch von Rainer Schmidt, das ich mal gelesen habe:
Lieber Arm ab als arm dran.
Er setzt sich auch sehr stark mit dem Behinderungsbegriff auseinander und meint, dass er gerne von "Menschen mit besonderen Grenzen" sprechen würde. Da jeder Mensch Fähigkeiten und Grenzen hat - nur sind bei einigen die Fähigkeiten (aus unterschiedlichen Gründen) stärker ausgeprägt, bei anderen stehen mehr die Begrenzungen im Vordergrund.
Gefunden habe ich diese Aktion und Unterschriftenliste übrigens über voller worte.
Inzwischen habe ich sie an verschiedenen Stellen bekannt gemacht und sehr unterschiedliche Reaktionen darauf erhalten.
Während manche ebenso wie ich diese Aktion unterstützen und das Anliegen der "behinderten" Menschen verstehen können, sind andere strikt dagegen. Sie fürchten hohe Kosten (Was ist, wenn morgen die "Körperbehinderten" kommen und nicht mehr "behindert" genannt werden möchten?! Dann müssen alle Behindertenparkplätze umbeannnt werden, alle Ausweise neu ausgestellt werden, Briefbögen verändert etc. ) oder halten die Aktion schlicht für überflüssig: "Ich habe auch einen Schwerbehindertenausweis und gelte zu 50% als behindert. Und ich habe kein Problem mit dieser Bezeichnung." - als ob man a) von sich auf alle anderen schließen könnte und b) stört mich daran, dass körperliche Einschränkungen mit geistigen Begrenzungen gleichgesetzt werden.
Soweit ich es miterlebe empfinden Menschen mit diesen unterschiedlichen Begrenztheiten ihre "Behinderung" völlig unterschiedlich, so dass man das nicht gleich werten kann.
Manche verstanden einfach nicht, dass die Aktion von Betroffenen selbst ausgeht und meinten, dass es doch nicht vom Begriff abhinge, wie man den Menschen begenet - die Einstellung müsse sich ändern, nicht der Begriff. - Dem stimme ich zu, einerseits. Und denke andererseits, dass sich auch in Begrifflichkeiten die Einstellung zeigt. Wenn Menschen sich diskriminiert fühlen, sollen sie es nicht sagen dürfen? - Kann ich es wagen diese Einstellung mit Rassismus zu vergleichen, mit den Widerständen, gegen die Schwarzen u.a. in Amerika zu kämpfen hatten? Wenn dort nicht einige begonnen hätten, sich gegen die Bezeichnung "Nigger" zu wehren, würden sie vielleicht heute noch so genannt. Finden diese Menschen das richtig? Warum sollen "Behinderte" nicht das gleiche Recht haben wie Schwarze oder Farbige?
Und zu guter (?) Letzt begegnete man dieser Aktion "witzig" und meinte, dass Beamte doch in unserem Land mit Witzen so sehr diskriminiert würden, ob man denn da nicht auch drüber nachdenken sollte, den Begriff "Beamter" durch einen anderen zu ersetzen.
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und denke, dass das auch ein Weg ist, sich nicht mit dem wirklichen Problem auseinander setzen zu müssen.
In meinen Raumwelten steht es schon länger, aber hier bei twoday konnte ich es immer nicht eintragen. Nun hoffe ich, dass es jetzt gelingt und von vielen Menschen gelesen und unterstützt wird.
Menschen mit Lernbehinderung möchten nicht länger "geistig behindert" genannt werden, sondern als "Mensch mit Lernschwierigkeit" bezeichnet werden.
Ganz nach dem Motto: Wir sind nicht behindert, wir werden behindert.
Herr Göthling hat hier erklärt, warum das für ihn so ist. Und an dieser Stelle geht es zur Unterschriftensammlung.
Seid ihr dabei?
Mich erinnert dies Schreiben an ein Buch von Rainer Schmidt, das ich mal gelesen habe:
Lieber Arm ab als arm dran.
Er setzt sich auch sehr stark mit dem Behinderungsbegriff auseinander und meint, dass er gerne von "Menschen mit besonderen Grenzen" sprechen würde. Da jeder Mensch Fähigkeiten und Grenzen hat - nur sind bei einigen die Fähigkeiten (aus unterschiedlichen Gründen) stärker ausgeprägt, bei anderen stehen mehr die Begrenzungen im Vordergrund.
Gefunden habe ich diese Aktion und Unterschriftenliste übrigens über voller worte.
Inzwischen habe ich sie an verschiedenen Stellen bekannt gemacht und sehr unterschiedliche Reaktionen darauf erhalten.
Während manche ebenso wie ich diese Aktion unterstützen und das Anliegen der "behinderten" Menschen verstehen können, sind andere strikt dagegen. Sie fürchten hohe Kosten (Was ist, wenn morgen die "Körperbehinderten" kommen und nicht mehr "behindert" genannt werden möchten?! Dann müssen alle Behindertenparkplätze umbeannnt werden, alle Ausweise neu ausgestellt werden, Briefbögen verändert etc. ) oder halten die Aktion schlicht für überflüssig: "Ich habe auch einen Schwerbehindertenausweis und gelte zu 50% als behindert. Und ich habe kein Problem mit dieser Bezeichnung." - als ob man a) von sich auf alle anderen schließen könnte und b) stört mich daran, dass körperliche Einschränkungen mit geistigen Begrenzungen gleichgesetzt werden.
Soweit ich es miterlebe empfinden Menschen mit diesen unterschiedlichen Begrenztheiten ihre "Behinderung" völlig unterschiedlich, so dass man das nicht gleich werten kann.
Manche verstanden einfach nicht, dass die Aktion von Betroffenen selbst ausgeht und meinten, dass es doch nicht vom Begriff abhinge, wie man den Menschen begenet - die Einstellung müsse sich ändern, nicht der Begriff. - Dem stimme ich zu, einerseits. Und denke andererseits, dass sich auch in Begrifflichkeiten die Einstellung zeigt. Wenn Menschen sich diskriminiert fühlen, sollen sie es nicht sagen dürfen? - Kann ich es wagen diese Einstellung mit Rassismus zu vergleichen, mit den Widerständen, gegen die Schwarzen u.a. in Amerika zu kämpfen hatten? Wenn dort nicht einige begonnen hätten, sich gegen die Bezeichnung "Nigger" zu wehren, würden sie vielleicht heute noch so genannt. Finden diese Menschen das richtig? Warum sollen "Behinderte" nicht das gleiche Recht haben wie Schwarze oder Farbige?
Und zu guter (?) Letzt begegnete man dieser Aktion "witzig" und meinte, dass Beamte doch in unserem Land mit Witzen so sehr diskriminiert würden, ob man denn da nicht auch drüber nachdenken sollte, den Begriff "Beamter" durch einen anderen zu ersetzen.
Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln und denke, dass das auch ein Weg ist, sich nicht mit dem wirklichen Problem auseinander setzen zu müssen.
claire.delalune - 26. Jun, 17:07
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Uta-Traveller - 26. Jun, 18:23
Ich bin dabei. Hatte deinen Hinweis schon an anderer Stelle gelesen.
Ich denke Worte, Begriffe bestimmen sehr stark unser Denken. Daher finde ich es wichtig darüber nachzudenken, wie wir einen anderen Menschen nennen. Denn eine Bezeichnung ist auch gleich eine Einordnung.
"Behindert", erst recht "geistig behindert" ist ein Stempel, der Menschen kategorisiert als "nicht normal".
Dabei stellt sich die Frage: Was ist normal? Und wo will man die Grenze ziehen.
Vor allem, weil die Aktion von den Betroffenen selber ausgeht, weil sie sich artikulieren und klar sagen: So wollen wir nicht genannt, nicht abgestempelt werden!. Gerade deshalb sollte man sie unterstützen.
Lieben Gruß
Uta
Ich denke Worte, Begriffe bestimmen sehr stark unser Denken. Daher finde ich es wichtig darüber nachzudenken, wie wir einen anderen Menschen nennen. Denn eine Bezeichnung ist auch gleich eine Einordnung.
"Behindert", erst recht "geistig behindert" ist ein Stempel, der Menschen kategorisiert als "nicht normal".
Dabei stellt sich die Frage: Was ist normal? Und wo will man die Grenze ziehen.
Vor allem, weil die Aktion von den Betroffenen selber ausgeht, weil sie sich artikulieren und klar sagen: So wollen wir nicht genannt, nicht abgestempelt werden!. Gerade deshalb sollte man sie unterstützen.
Lieben Gruß
Uta
claire.delalune - 28. Jun, 16:49
liebe uta,
danke für deine unterstützung. ja, du hast es verstanden.
lg,
kathrin
danke für deine unterstützung. ja, du hast es verstanden.
lg,
kathrin
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